KPE bei Lymph- und Lipödemen

Die KPE gilt als wirkungsvollste Therapie bei Lymph- und Lipödemen. Ziel der Behandlungsmethode ist die Reduzierung der Flüssigkeitsansammlungen bei Ödemen und die Lockerung von verhärtetem Gewebe.

• Was bedeutet die Abkürzung KPE?
• Welche Phasen der KPE gibt es und wie ist der Ablauf einer KPE-Behandlung?
• Wer sind meine behandelnden Physiotherapeuten?

KPE (komplexe physikalische Entstauungstherapie) ist eine Methode zur Behandlung von Lymphödemen. Das K in der Abkürzung KPE steht für "komplex" und bedeutet, dass die Entstauungstherapie aus mehreren Bausteinen besteht. Jede der fünf Phasen muss über einen längeren Zeitraum konsequent durchgeführt werden, damit eine Linderung der Beschwerden oder sogar Beschwerdefreiheit erreicht werden kann. Nur das Zusammenspiel der verschiedenen Bausteine der KPE ermöglicht einen Erfolg der Behandlung.

Mittels einer speziellen Massageform - der manuellen Lymphdrainage - werden die Flüssigkeitsansammlungen reduziert. Die Lymphe bzw. das Wasser wird von speziell geschulten Physiotherapeuten mit speziellen Grifftechniken sozusagen aus dem Gewebe drainiert. Die Handgriffe der manuellen Lymphdrainage sollen nicht schmerzen. Die Spannungsgefühle im Bereich der Ödeme nehmen ab.

Die manuelle Lymphdrainage hat die Reduzierung des Ödems zum Ziel. Der erreichte Rückgang der Flüssigkeitsansammlung kann nur durch eine zusätzliche Kompressionstherapie aufrechterhalten werden. Ohne Kompression würde sich das Ödem direkt nach der manuellen Lymphdrainage wieder ausbreiten. Zunächst werden Kompressionsbandagen angelegt und erst, wenn das Ödem vollständig zurückgegangen ist, werden Kompressionsstrümpfe angepasst.

Bei vorliegenden Bewegungseinschränkungen kann zusätzlich zur Entstauung die Beweglichkeit über eine spezielle Gymnastik erhöht werden. Die Bewegungstherapie wird bei angelegter Kompressionsbandage durchgeführt und erhöht zusätzlich die Wirksamkeit der Bandage.

Nur wenn die Patienten mitarbeiten, kann ein zufriedenstellender Erfolg in Form von Linderung der Beschwerden oder sogar völliger Beschwerdefreiheit erreicht werden. Dazu ist es nötig, dass die Patienten über einen längeren Zeitraum konsequent die Termine zur KPE wahrnehmen und regelmäßig die Kompressionsbandagen bzw. Kompressionsstrümpfe tragen. Auch der Hautpflege durch den Patienten selbst kommt eine besondere Bedeutung zu, um Hautinfektionen und Folgeschäden an der Haut so minimal wie möglich zu halten.

Nach der manuellen Lymphdrainage erfolgt die Hautpflege. Bei einem Lymphödem ist die Haut häufig trocken, verdickt oder knotig. In diesem Gebiet ist die Immunabwehr geschwächt, daher können sich hier sehr schnell Infektionen entwickeln. Vor der Bandagierung mit Kompressionsbandagen ist es wichtig, die Haut zu pflegen um Folgeschäden zu minimieren und Infektionen vorzubeugen.

Die Wirkung der Lymphdrainage kann durch das Anlegen von speziellen Lymphtapes sinnvoll unterstützt werden. Durch die Tapes wird bei Ödemen der Abfluss der freigesetzten Flüssigkeit zusätzlich angeregt. https://www.therapiezentrum-waldheim.de/spezialisierungen/lymphtape/

Die Behandlung verläuft in zwei Phasen. In der ersten Zeit werden die Stauungen aufgelöst. Während dieser Phase wird die KPE je nach Verordnung etwa drei- bis fünfmal pro Woche durchgeführt. An die Entstauungsphase schließt sich die Erhaltungsphase an. Während dieser Zeit erfolgen die Behandlungen je nach Zustand des Ödems ein- bis dreimal pro Woche. Ziel dieser Behandlungen ist die Stabilisierung des Zustandes, der durch die Entstauung erreicht werden konnte.

Entsprechend der Verordnung dauert eine Behandlungssitzung entweder 30, 45 oder 60 Minuten.