Mit Bewegungstherapie Wasser in den Armen und Beinen gezielt bekämpfen

Ihre Beine fühlen sich abends ganz dick an und die Socken hinterlassen tiefe Einschnürungen in der Haut? Haben Sie dicke Finger oder schnüren die Ärmel der Bluse oder des Hemdes ein? Oder sitzen Ringe und Uhren plötzlich enger als sonst?

 

Ursache dafür sind Wassereinlagerungen in den Beinen oder Armen. Treten diese nur hin und wieder auf, beispielsweise durch langes Stehen oder sommerliche Hitze, ist das kein Grund zur Sorge. Häufen sich die unangenehmen Schwellungen jedoch oder gehen überhaupt nicht mehr weg, können sie auch auf eine Erkrankung hinweisen.

 

Hier erfahren Sie, was es mit den Wasseransammlungen auf sich hat und was dagegen hilft.

Was genau sind Wassereinlagerungen?

Der menschliche Körper besteht zu etwa sechzig Prozent aus Wasser. Das Lymphsystem transportiert die Gewebeflüssigkeit durch den Körper und stellt dadurch sicher, dass abgestorbene Zellen, Bakterien und Viren abtransportiert werden. Störungen können jedoch dazu führen, dass mehr Flüssigkeit aus den Kapillaren (kleinste Blutgefäße) austritt, als zurückströmt bzw. abtransportiert werden kann. Die Folge sind Wassereinlagerungen, die vor allem die Beine oder die Arme betreffen.

 

Aus medizinischer Sicht ist bei Wassereinlagerungen von Ödemen die Rede. Meist sind diese als Schwellungen sichtbar. 

 

Einige Arten von Ödemen verraten schon durch ihre Bezeichnungen mehr über die Ursache. Beispiele hierfür sind Lymphödem, Lipödem, Lipo-Lymphödem, Schwangerschaftsödem oder Hungerödem.

 

Woher kommt das Wasser in den Beinen?

Gründe für Ödeme gibt es viele. Die meisten sind harmlos und führen nur zur vorübergehenden Wassereinlagerungen. Hinter Wasser in den Beinen können aber auch ernsthafte gesundheitliche Probleme stecken.

 

Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • allgemeiner Bewegungsmangel,
  • vermehrtes Sitzen oder Stehen,
  • Störungen der Schilddrüse,
  • Hormonschwankungen,
  • Durchblutungsstörungen,
  • Venenschwäche,
  • falsche Ernährung,[
  • Übergewicht,
  • hohe Temperaturen im Sommer,
  • Medikamente wie Verhütungsmittel, Hormone, Kortison, Antirheumatika, Schmerzmittel,
  • Organschwäche von Herz, Nieren oder Leber sowie
  • Erkrankungen wie Diabetes.

Grundsätzlich ist es ratsam, längerfristige Wassereinlagerungen immer von einem Arzt abklären zu lassen. Je älter Sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ödeme durch chronische Erkrankungen wie eine Herzschwäche hervorgerufen werden.

 

Doch auch jüngere Menschen sollten Wasser in den Beinen nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich gegebenenfalls untersuchen lassen. Längerfristige Wassereinlagerungen in den Armen sind zumeist das Resultat eines Lymph- oder Lipödems.

Was hilft gegen Wasser in den Beinen und Armen?

Bei nicht krankheitsbedingten Ödemen reicht es oft schon, das betroffene Körperteil hochzulagern, um die Schwellungen zu lindern. Damit Wassereinlagerungen gar nicht erst auftreten, sollten Sie sich viel bewegen.

Dazu müssen Sie sich nicht gleich zu einer Sport- und Bewegungstherapie anmelden. Bereits Spaziergänge genügen, um die Durchblutung zu verbessern, die Venen-Aktivität zu steigern und den körpereigenen Rückfluss anzuregen.

Gleiches gilt für Kneipp-Bäder mit abwechselnd kaltem und warmem Wasser. Auch Wassergymnastik oder Schwimmen ist hilfreich, hier sollten Sie aber vorher ärztlich abklären, ob ihr Herz in Ordnung ist.

Leichtere entstauende Übungen wie Fußkreisen, Pumpbewegungen mit den Händen und ähnliches sind auch hilfreich.


Neigen Sie zu Wassereinlagerungen, kann auch eine Änderung Ihrer Essgewohnheiten helfen. Greifen Sie zu kaliumhaltigen Lebensmitteln wie Reis, Kartoffeln, Kopfsalat, Erdbeeren und Fenchel. Diese wirken entwässernd. Entwässerungstees wie grüner Tee und Brennnesseltee enthalten ebenfalls viel Kalium. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Ihren Salz-, Kaffee- und Alkoholkonsum zu reduzieren.

 

Handelt es sich um ein krankheitsbedingtes Ödem, bietet sich neben der manuellen Lymphdrainage und einer Kompressionstherapie eine Körper- und Bewegungstherapie an. Bei medizinischer Notwendigkeit kann Ihnen Ihr Arzt eine Verordnung für Funktionstraining oder Rehasport ausstellen.

Was ist der Unterschied zwischen Funktionstraining und Rehasport?

Beides sind ergänzende Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation. Sie dienen dazu, Krankheitsbeschwerden zu mindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Funktionstraining und Rehasport können nicht nur zur Behandlung von Wassereinlagerungen in Anspruch genommen werden, sondern beispielsweise auch bei Rheuma, Osteoporose oder Rückenproblemen.

 

Funktionstraining

 

Das Funktionstraining nutzt Mittel der Ergotherapie und/oder der Krankengymnastik, um gezielt auf bestimmte körperliche Strukturen einzuwirken. Zu den bekanntesten Anwendungsfällen zählt das Funktionstraining für den Rücken. Ziel des Trainings ist es, durch konzentrative Bewegungstherapie die Durchblutung und die Venen-Aktivität in den Beinen zu verbessern, und dadurch den Abtransport der überschüssigen Flüssigkeit und der darin enthaltenen Zelltrümmer und Eiweiße zu fördern. Das Funktionstraining wird im Therapiezentrum Waldhausen in Kleingruppen (bis zu 10 Personen) und mit Kleingeräten (Hanteln, Bällen, Gummibändern etc.) durchgeführt. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung, Turnschuhe mit abriebfester Sohle und ein Handtuch mit. Interessant für Menschen mit Wasser in den Beinen oder Armen ist beispielswiese auch das Funktionstraining im Wasser, das durch den dabei anliegenden Wasserdruck besonders wirkungsvoll bei der Behandlung von Ödemen sind.

 

Rehasport

 

Beim Rehasport handelt es sich ebenfalls um ein ärztlich verordnetes Gruppentraining, bei dem Gymnastik, Schwimmen, Leichtathletik oder Bewegungsspiele eingesetzt werden, um die Ausdauer, die Kraft und die Koordination zu steigern. Rehasport an Land im Bereich Orthopädie wird im Therapiezentrum Waldhausen in Kleingruppen (bis zu 10 Personen) und mit Kleingeräten (Hanteln, Bällen, Gummibändern etc.) durchgeführt. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung, Turnschuhe mit abriebfester Sohle und ein Handtuch mit.

Wer übernimmt die Kosten für Funktionstraining bzw. Rehasport?

Sofern Ihnen die Bewegungstherapie von Ihrem Arzt verschrieben wird, übernimmt die Krankenkassen für das Funktionstraining die Kosten für eine begrenzte Zeit. Gleiches gilt für den Rehasport, hier ist allerdings die Rentenversicherung der Kostenträger. Nach Ende des Kurses können Sie die erlernten Übungen eigenverantwortlich, zum Beispiel zu Hause oder in einem öffentlichen Schwimmbad (auf eigene Kosten), fortsetzen.

Möchten Sie lieber in der Gruppe weitertrainieren, müssen sie die Kosten dafür ebenfalls selbst tragen.

Wo finde ich Angebote für Rehasport oder Funktionstraining in meiner Nähe?

Fragen Sie sich, "Wo kann ich Rehasport in meiner Nähe betreiben?", sind Sportverbände, Gesundheitszentren, physiotherapeutische Therapiezentren und Fitnessstudios die richtigen Ansprechpartner. Bezüglich des Funktionstrainings können Sie sich an Sportvereine und Selbsthilfegruppen wenden, die sich auf das Krankheitsbild Wassereinlagerungen spezialisiert haben.

Rehasport und Funktionstraining helfen gegen Wasser in den Beinen

Unangenehme Ödeme in den Beinen sollten Sie nicht tatenlos hinnehmen. Eine Bewegungstherapie im Rahmen von Funktionstraining oder Rehasport aber auch Einzeltherapie oder eigenständige Bewegungen in Form von Entstauungsgymnastik, Yoga, Fitnessstudio etc. kann dabei helfen, die Wassereinlagerungen in den Griff zu bekommen, und Ihnen dadurch eine bessere Lebensqualität verschaffen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt eine entsprechende Verordnung ausstellen und gehen Sie mit dieser zu einem Anbieter für Rehasport oder Funktionstraining in der Nähe.

 

Sollten Sie Frageb haben, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Gern informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten und Termine. Setzen Sie sich noch heute mit uns in Verbindung.

Bewegungstherapie in Hannover

Das Therapiezentrum Waldheim & Waldhausen unserer Physiotherapie in Hannover bietet Ihnen im Rahmen der Ödemtherapie Aquafitness an.

 

Die Aquafitness-Kurse im Therapiezentrum Waldhausen sind durch den Wasserdruck, der während der Gymnastik auf  ödematöse Körperregionen wirkt, besonders wirkungsvoll bei Ödemkrankheiten. Die Kurse finden an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten statt.