Funktionstraining - mehr Lebensqualität durch gezielte Bewegung

Sie leiden unter Rheuma, Arthrose (Gelenkverschleiß), einer entzündlichen Gelenkerkrankung, Rückenbeschwerden oder Osteoporose? Dann ist es wichtig, körperlich aktiv zu bleiben. Bewegung erhält die Fitness und die Kraft und hilft außerdem gegen rheumabedingte Erschöpfung. Ein gezieltes medizinisches Funktionstraining kann helfen, Schmerzen zu reduzieren, Beweglichkeit zurückzugewinnen und die Lebensqualität zu erhöhen.

Was genau ist medizinisches Funktionstraining?

Bei dieser Therapieform handelt es sich um ein bewegungstherapeutisches Konzept, das von der Deutschen Rheuma-Liga in Zusammenarbeit mit Krankengymnastik-Experten speziell für Menschen mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises entwickelt wurde. Es wirkt insbesondere mit physiotherapeutischen und/oder ergotherapeutischen Mitteln auf körperliche Strukturen wie Muskeln und Gelenke ein. Das Funktionstraining wird als Trockengymnastik oder im Wasser als Gruppenbehandlung durchgeführt.

 

In aller Regel erfolgt das Funktionstraining auf Verordnung. Diese muss nicht zwingend ein Facharzt ausschreiben. Jeder Arzt, der eine Kassenzulassung hat, kann Ihnen diese Behandlungsmaßnahme verordnen.

Worin unterscheiden sich Rehasport und Funktionstraining?

Der zentrale Unterschied besteht in der Durchführung der Trainingsformen. Rehasport stärkt die Muskeln, die Ausdauer und/oder die Koordination durch klassischen Sport wie Gymnastik, Schwimmen und Bewegungsspiele. Funktionstraining setzt auf Mittel der Krankengymnastik und/oder der Ergotherapie, um gezielt auf bestimmte Körperstrukturen einzuwirken und Körperfunktionen zu verbessern.

 

Während die Funktionstrainingskurse meist von lizenzierten Ergo- bzw. Physiotherapeuten oder Krankengymnastiklehrern geleitet werden, überwacht beim Rehasport ein lizenzierter Übungsleiter das Training. Funktionstraining im Wasser dauert in aller Regel 15 Minuten, Funktionstraining an Geräten oder Trockengymnastik 25 Minuten.

 

Die Trainingseinheiten beim Rehasport sind üblicherweise 45 Minuten, in Sonderfällen auch 60 Minuten lang. Zudem gibt es für beide Maßnahmen unterschiedliche Dachverbände. Für das Funktionstraining ist die Rheuma-Liga zuständig, für den Rehasport der Deutsche Behindertensportverband.

Für wen eignet sich Funktionstraining?

Vom Funktionstraining können vor allem Menschen profitieren, die unter entzündlichen und degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen und / oder chronischen Schmerzzuständen leiden. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören folgende Krankheiten:

  • rheumatoide Arthritis,
  • Psoriasis-Arthritis,
  • Arthrosen,
  • Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew),
  • Gichtarthritis,
  • Kollagenosen (z. B. Sklerodermie, systemischer Lupus Erythematodes, Sjögren-Syndrom),
  • Vaskulitiden,
  • chronische unspezifische Rückenschmerzen,
  • Osteoporose,
  • Fibromyalgie.

 

Was genau wird beim Funktionstraining gemacht?

Beim Funktionstraining trainieren Sie Ihre Beweglichkeit, Ihre Kraft sowie die Koordination und Wahrnehmung entsprechend Ihrer individuellen Möglichkeiten. Übungen zur Schmerzlinderung und -bewältigung können ebenso zu den Trainingsinhalten gehören wie Übungen zur Entspannung, zur Stressbewältigung und zur Verbesserung der Stimmung. Sie lernen, die Übungen richtig und gesundheitsfördernd auszuführen, sodass Sie nach Ende des Kurses selbstständig zu Hause weitertrainieren können. Zudem gibt es Motivationstipps und sozialen Austausch mit den anderen Kursteilnehmern.

 

Das genaue Trainingsprogramm hängt davon ab, ob das Funktionstraining auf Ihren Rücken, auf Ihre Hüft- und Kniegelenke, auf Ihre Wirbelsäule oder auf einen anderen Körperteil abzielt. In den Trainingsgruppen werden Menschen mit ähnlichen Beschwerden zusammengefasst, für die sich die gleichen Übungen eignen.

Wo wird Funktionstraining in meiner Nähe angeboten?

Hierzu können Ihnen die Arbeitsgemeinschaften oder Selbsthilfegruppen der Rheuma-Liga an Ihrem Wohnort oder in der Geschäftsstelle Ihres Mitglieds- oder Landesverbandes Auskunft geben. Melden Sie sich dort einfach mit der genehmigten Verordnung und Sie erhalten Informationen dazu, welche Funktionstrainingsgruppen es in Ihrer Umgebung gibt und wo noch Plätze frei sind.

 

Wohnen Sie im Raum Hannover, ist das Therapiezentrum Waldhausen der richtige Ansprechpartner für physiotherapeutisches Funktionstraining. Bei uns trainieren Sie in kleinen Gruppen mit circa zehn bis zwölf Teilnehmern. Die Trainingseinheiten dauern etwa 25 Minuten. Beim Training an Land kommen Therapiemittel wie Hanteln, Therabänder und Pezzi-Bälle zum Einsatz, im Wasser Poolnudeln, Wasserhanteln oder Schwimmbretter. Das Medium Wasser wirkt zusätzlich unterstützend.

Wer übernimmt die Kosten für das Funktionstraining?

Haben Sie eine ärztliche Verordnung für das Funktionstraining, werden die Kosten von Ihrer Krankenkasse, Ihrer Unfallversicherung oder der Deutschen Rentenversicherung getragen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen das Rezept ohne besondere Vorschriften ausstellen. Die Kassen zahlen die Maßnahme in der Regel für zwölf bis 24 Monate, in speziellen Fällen auch länger.

 

Damit es keine Probleme mit der Kostenübernahme gibt, müssen Sie das Rezept für das Funktionstraining von Ihrer Krankenkasse genehmigen lassen, bevor Sie sich bei uns zum Kurs anmelden. Eine weitere Voraussetzung für die Kostenübernahme ist die regelmäßige Teilnahme. Können Sie längere Zeit nicht trainieren (mehr als sechs Wochen), benötigen wir von Ihnen ärztliches Attest, das die Nicht-Teilnahme begründet. Anderenfalls kann die Krankenkasse die Zahlung verweigern.

 

Sind Sie an einem Kurstermin verhindert, teilen Sie uns das bitte telefonisch mit. Fehlen Sie dreimal hintereinander unentschuldigt, behalten wir uns vor, Ihre Teilnahme am Kurs von unserer Seite aus zu beenden.

Ist die Teilnahme am Funktionstraining auch auf eigene Kosten möglich?

Bei einigen Kursanbietern besteht die Möglichkeit, sich am Funktionstraining als Selbstzahler zu beteiligen. Hierzu benötigen Sie eine ärztliche Bestätigung, dass Sie an einem solchen Kurs teilnehmen dürfen, und schließen einen Behandlungsvertrag mit dem Anbieter ab. 

Therapiezentrum Waldhausen - Ihr Spezialist für Reha- und Funktionstraining

Mit einem Funktionstraining in unserem Therapiezentrum tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes und können zugleich für einige Zeit dem Alltagsstress entkommen. Mit Rezept entstehen Ihnen keinerlei Kosten, da das Funktionstraining von der Krankenkasse, der Unfallversicherung oder der Rentenversicherung gezahlt wird. Manche Kassen sind übrigens auch ohne ärztliche Anordnung bereit, zumindest einen Teil der Kosten zu übernehmen. Nachzufragen kann sich durchaus lohnen.