Das Therapiezentrum Waldheim klärt über Fingerarthrose auf!

Schmerzen bei Fingerbewegungen? Geschwollene, verdickte oder krumme Finger?

 

Arthrose könnte die Ursache für diese und ähnliche Beschwerden sein.

 

Die gute Nachricht: Oft ist es möglich, die Symptome mit entsprechenden Übungen zu reduzieren und den Verlauf der Erkrankung zu lindern, bzw. zu verlangsamen.

Fingerarthrose im Überblick

Bei der Erkrankung handelt es sich um einen erhöhten Verschleiß von bestimmten Fingergelenken. Die Knorpelschicht wird dünner, außerdem neigt sie mit zunehmendem Lebensalter zu Rissen. Die Folge können mit Schmerzen verbundene Entzündungen, aber auch eine Abnutzung von aufeinander reibenden Knochen sein. Die Fingerendgelenke durch knöcherne Anbauten oftmals deformiert. Der häufigste Fall stellt die so genannte "Rhizarthrose" dar, die das Daumensattelgelenk betrifft.

Die primäre Arthrose ist typisch beidseits auftretend und die Ursache ist ungeklärt. Sekundäre Arthrosen entstehen häufig in Folge von Frakturen mit Gelenkbeteiligung und tritt zumeist einseitig auf. In beiden Fällen kommt es durch Knorpelabnutzung zur Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit.

Über 90 Prozent der Patienten mit der Arthrose-Erkrankung in Fingergelenken sind weiblich. Zudem leiden vorwiegend ältere Menschen ab dem 50. Lebensjahr an einer Fingerarthrose.

Symptome von Fingerarthrose: Schmerzen, Schwellungen und mehr

Typische Beschwerden bei Fingerarthrose sind

  • wenig Kraft in den Fingern (z.B. beim Ballen einer Faust)
  • spürbare Einschränkungen der Bewegung der Finger
  • Schmerzen bei üblichen Alltagstätigkeiten
  • steife Gelenke
  • verdickte Finger
  • Schwellungen
  • Rötungen

Die Symptome können mehrere Gelenke betreffen. Die o.g. Symptome werden Sie meist erst bei der Durchführung von alltäglichen Bewegungen (Flasche öffnen, Besteck halten, Haushaltstätigkeiten etc.) verspüren, während sie in einem späteren Stadium fast durchweg bestehen können.

Verlauf von Fingerarthrose

Um die Fingerarthrose zu lindern oder zumindest den Fortschritt der Erkrankung einzudämmen, ist eine frühzeitige Behandlung essentiell. Der Mediziner teilt den Verlauf der Arthrose in Fingergelenken in vier Stadien ein:

 

1. Frühstadium

Im Idealfall wird die Krankheit bereits im ersten Stadium erkannt. Allerdings ist das unwahrscheinlich, da durch die Fingerarthrose noch keine Schmerzen auftreten. Stattdessen sind erste Schäden an der Knorpelschicht vorhanden, die zum Beispiel in fehlerhaften Belastungen resultieren.

Die Entstehung von Schmerzen wird durch diesen Vorgang begünstigt.

 

2. Fortgeschrittenes Stadium

Im zweiten Stadium verspüren Sie als Betroffener erste Symptome wie eine eingeschränkte Beweglichkeit der Fingergelenke sowie gelegentliche Schmerzen.

 

3. Fortgeschrittenes Stadium

Im dritten Stadium sorgen eine starke Beschädigung der Knorpelschicht und eine zunehmende Verkleinerung der wichtigen Spalte zwischen den Fingergelenken für Bewegungsschmerzen, aber auch für Schmerzen in Ruhepositionen.

 

4. Spätstadium

Das vierte Stadium umschreibt das Spätstadium, das mit einem extrem versteiften Fingergelenk und damit einhergehenden Schmerzen verbunden ist.

Tipps, Therapien und Hausmittel bei Fingerarthrose

Sie können, gerade im Frühstadium der Fingerarthrose, Hausmittel gegen die Gelenkentzündungen und Schmerzen anwenden. Ein Mix aus

  • Bewegung
  • Wärmetherapien
  • Kältetherapien

kann Ihnen dabei helfen, die Fingerarthrose zu behandeln.

 

Wichtig sind gezielte Übungen, um die Fingerbeweglichkeit zu erhalten. Legen Sie den Unterarm auf die Tischplatte. Sie lassen die Hand mit dem schmerzenden Finger locker über den Tischrand hängen. Nun machen Sie eine Faust, heben die Hand und halten die Position für einige Sekunden. Alternativ können Sie die Hand nach und nach (Finger für Finger) zu einer Faust rollen und die Spannung langsam wieder lösen. Gerade in einem späteren Stadium kommt ergänzend Physiotherapie zum Einsatz, um Fingerarthrose zu behandeln. Morgens sind Fingerübungen im lauwarmen Handbad empfehlenswert um den so genannten Anlaufschmerz zu lindern.

 

Wärmeanwendungen können ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Dafür eignen sich lokale Wärmepackungen, aber auch angenehme Vollbäder. Im akuten Entzündungsstadium eines Fingergelenks sollten Sie hingegen kühlende Umschläge und Eispackungen bevorzugen. Auch Fingerübungen (bspw. Klavierspielen) im Linsenbad sind bei Fingerarthrose hilfreich. Für das Linsenbad benötigen Sie eine Packung Linsen, die Sie in eine flache Schüssel füllen. Je nachdem, ob Sie eher Wärme oder Kälte angenehm empfinden bewegen Sie die Finger in einem warmen Linsenbad (dazu die Linsen kurz in der Mikrowelle erwärmen) oder in einem kalten Linsenbad (die Linsen kurz in das Gefrierfach stellen). Achten Sie nach dem Linsenbad darauf, die Linsen erst zu trocknen (auf einem Küchentuch auslegen) und dann in eine Schüssel zu verschließen. So können Sie die Linsen öfters verwenden.

 

Tipp: Die Ergotherapie hat ebenfalls ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, vor allem im Bereich der Hilfsmittel- und Schienenversorgung.

 

Fingerarthrose behandeln - auch ohne Operation!

 

Nur in schweren Fällen kommt eine operative Behandlung bei Fingerarthrose in Frage. Durch geeignete Hausmittel können Sie den Fortschritt der Erkrankung oft eindämmen. Die Kombination aus speziellen Übungen und Wärme- sowie Kälteanwendungen kann Ihnen dabei helfen, die Symptome zu lindern und wieder mehr Beweglichkeit in den Fingergelenken zu erlangen. Ein weitgehend schmerzfreier Alltag ohne Einschränkungen ist das Ziel.